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Nachricht vom 15.05.2025    

Heftige Debatte um Jagdgesetz im rheinland-pfälzischen Landtag

Im rheinland-pfälzischen Landtag sorgt die Novelle des Jagdgesetzes für hitzige Diskussionen. Während Jäger vor dem Landtag protestieren, gehen die Meinungen im Plenum auseinander. Der Gesetzentwurf wird sowohl kritisiert als auch gelobt.

Landtag Rheinland-Pfalz - Protest. Foto: Andreas Arnold/dpa

Mainz. Der rheinland-pfälzische Landtag diskutierte kontrovers über die geplante Novelle des Jagdgesetzes. Die Opposition warf Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) in der ersten Lesung vor, das Gesetz nach mehr als zwei Jahren Diskussion noch schnell vor der Sommerpause verabschieden zu wollen. Vor dem Landtag demonstrierten Jäger unter dem Motto "FuchsTeufelsWild". Der Ökologische Landesjagdverband hingegen lobte den Entwurf.

Eder bezeichnete den Gesetzentwurf als einen Kompromiss im besten Sinne, der nach vier Jahren Dialog entstanden sei. Er stelle eine Balance zwischen unterschiedlichen Positionen dar und ziele darauf ab, junge Bäume beim Aufwachsen zu unterstützen und die Wälder als Natur- und Erholungsraum zu erhalten. Der Entwurf richtet die Jagd stärker auf die durch den Klimawandel erforderliche Walderneuerung aus und gibt dem Tierschutz mehr Gewicht. Der Landesjagdverband hatte bereits bei einem Parteitag der Grünen gegen die Pläne protestiert.

Um den Entwurf weiter zu überarbeiten, sollen Fachleute erneut angehört werden, so Eder. Der Gesetzentwurf soll zum Beginn des Jagdjahres 2027 in Kraft treten. Am Freitag will ein Landtags-Sonderausschuss über eine Anhörung von Fachleuten entscheiden. Marco Weber, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion, lobte die Arbeit der Jäger, merkte jedoch an, dass Abschussquoten in seiner Region seit Jahren nur zu 60 bis 70 Prozent erfüllt würden, ohne Sanktionen.



Weber, selbst Waldbesitzer, betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes in Rheinland-Pfalz. Der SPD-Abgeordnete Nico Steinbach verwies darauf, dass der Wald leide und die Jagd für dessen Nachhaltigkeit notwendig sei. Neu im Gesetzentwurf ist die Aufnahme des Wolfs.

CDU-Abgeordneter Horst Gies kritisierte Eder dafür, einen Keil zwischen Interessengruppen zu treiben, während Ralf Schönborn von der AfD den Entwurf als "inakzeptabel" bezeichnete. Helge Schwab von den Freien Wählern unterstützte die Kritik der Jäger und sah den Klimaschutz als Vorwand.

Der Landesjagdverband sieht in der Novelle eine Degradierung von Jagd und Wild zu Sündenböcken für waldbauliche Probleme. Das Forstministerium wolle die Jägerschaft zu höheren Abschüssen zwingen. Dam- und Muffelwild seien der Ausrottung preisgegeben. Thomas Boschen vom Ökologischen Jagdverband zeigte sich jedoch zufrieden mit Verbesserungen im Tierschutz und der Modernisierung des Jagdgesetzes. (dpa/bearbeitet durch Red)


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